Dr. Lutz Fähser ist wohl in ganz Deutschland und über seine Grenzen bekannt. Er steht für ein naturnahes Konzept der Waldbewirtschaftung, welches er gemeinsam mit seinem Team über 30 Jahre im Stadtwald Lübeck entwickelt hat.
Als Leitender Forstdirektor des Lübecker Stadtwaldes wurde er über die Grenzen Lübecks hinaus bekannt durch das 1994 eingeführte Konzept der „Naturnahen Waldnutzung“, bzw. "integriertem Prozessschutz". Dieses strebt in Wirtschaftswäldern u.a. eine hohe Naturnähe an, verfolgt die betrieblichen Ziele mit einem Minimum an Eingriffen. Durch sein Konzept der Waldwirtschaft konnte die Naturnähe der Waldbestände erheblich verbessert werden. Es gelang, die Holzvorräte zu vergrößern, u. a. zur Bindung von CO2. Mit geringeren Kosten wurden höhere Erträge erzielt. Die Biodiversität in den Wäldern konnte nachweislich erhöht werden; bei verschiedenen gefährdeten waldtypischen Pflanzen- und Tierarten ist eine Zunahme zu verzeichnen.
Sein Konzept wurde Grundlage der ersten ökosozialen Zertifizierung von Forstbetrieben in Deutschland durch „Naturland e.V.“, dessen erstes Zertifikat der Stadtwald Lübeck im Jahr 1997 erhielt, gefolgt 1998 von der internationalen FSC-Zertifizierung. Es wird bereits vielerorts angewandt. Der Münchner Stadtwald, Berliner Stadtwald, zugleich auch Landeswald, immerhin 29.000 Hektar groß, wird nach diesem Konzept entwickelt und bewirtschaftet. Die Stadt Hannover, Bonn, die Mittelrheingemeinde Boppard, die Universitätsstadt Göttingen und Düsseldorf und viele andere bewirtschaften und pflegen ihre Wälder nach diesem Konzept.
Bei seinem Besuch in Wegberg vom 19.10. bis 20.10.2023 sprach Herr Dr. Fähser Vertreter der Forstwirtschaft, interessierte Bürger und Naturfreunde, Politiker und Entscheidungsträger an.